Sonntag, 25. Januar 2015

Von Schokotarte und Träumereien

Letztes Jahr im Advent machten mein Mann und ich das erste Mal seit ich weiß schon gar nicht mehr wann mindestens 9 Jahren, einen Wochenendtrip ohne Kinder. War das schön! Drei Tage Bamberg. Nicht weit weg, aber weit genug, um die kinderfreie Zeit in vollen Zügen genießen zu können.

Besonders angetan war ich vom Zuckerstück. Ein kleines, ein wirklich sehr kleines Cafe in der Bamberger Altstadt. So liebevoll und heimelig eingerichtet - fast, als wäre man 70 Jahre in die Vergangenheit gereist. Dort gibt es nicht nur leckeren Kuchen zu kaufen, sondern auch hübsche Kleinigkeiten im vintage Stil, die niemand braucht, aber das Leben versüßen.


Natürlich konnte ich meine Finger nicht lassen und es musste der ein und andere nostalgisch erscheinende Schatz geborgen werden. Zwischendrin gabelte ich mir genüsslich einen Happen Schokotarte in den Mund, um zufrieden weiter in den gesammelten Kostbarkeiten andere Leute zu gruschteln
Das ganze Cafe ist zugestellt und wirklich alles kann man in diesem schrulligen Laden kaufen. Traumhafte Zustände für alle Sammlerinnen und Liebhaberinnen vergangener Zeiten. 
Serviert wird, wie ich es besonders liebe, auf alten Sammeltassen und Tellern, die garantiert nicht zusammenpassen. Ich hätte im Zuckerstück schlafen können!

Und wieder träume ich von meinem eigenen kleinen Cafe, indem ich auch so leckeren Kuchen auf bunten, "blümelichen" Omatellern mit Goldrand serviere und Jung und Alt zusammenbringen kann. Wer weiß ... aber träumen ist ja auch was tolles.

Seit diesem Tag faszinierte mich die Vorstellung, eine ebenso zartschmelzende und verführerisch anmutende Schokotarte zu kreieren. 
Also wurschtelte ich mich durch dieses und jenes Rezept. Zu lang gebacken, zu komprimiert, zu trocken. Gar nicht so einfach das perfekte Schokotarte Rezept zu finden. Nun denn, "zu schaffen muss es doch sein" dachte ich mir und experimentierte ein wenig weiter in meiner kleinen Hexenküche. Bis ich eine Schokotarte aus dem Ofen holen durfte, die mir absolut gefallen und geschmeckt hat! 
Zart schmelzend, nicht zu süß, und kein bisschen spundig. Mit der nötigen herben Note des Kaffees wird der schokoladige Geschmack perfekt unterstrichen und die dezenten Salzkristalle runden den Kuchen angenehm ab - yeah, it`s done!



Schoko-Tarte mit Fleur de sel (für eine 26er Springform)

Den Backofen auf 200°C vorheizen.
  • 150g Zartbitterschokolade
  • 125g Butter
  • 2 Pr. Chiliflocken (kann auch weggelassen werden)
Zusammen bei niedriger Temperatur schmelzen lassen.
  • 3 Eier, getrennt
Davon die Eigelbe unter die Schoko/Buttermasse rühren.
  • 130g Zucker
  • 80g Kakao
  • 1 EL frisch gemahlenes Espressopulver 
Die trockenen Zutaten vermischen und die Schoko/Butter/Eigelbmasse unterrühren.
  • 3 Eiweiß
  • 1Pr Salz
Eiweiß steif schlagen und locker unter den Teig ziehen. Nun das Ganze in eine mit Backpapier ausgelegte 26er Springform füllen und mit 
  • 2-3 Pr. Fleur de Sel bestreuen (Menge je nach Größe der Finger ;) ).
Im vorgeheizten Backofen 15- max. 20 Minuten backen (hier:18 Minuten).

♥ Das Fleur de Sel darf auch gerne erst nach dem Backen auf dem Kuchen verteilt werden.

Kurz abkühlen lassen, dann schön mit Puderzucker bestäuben und am besten noch lauwarm genießen. Dazu Vanilleeis oder Sahne und der Tag ist perfekt!



Ich ärgere mich, dass ich keine Fotos vom Cafe gemacht habe. Aber ich verspreche hoch und heilig, ich gehe wieder ins Zuckerstück und bringe euch einen Berg Fotos mit!
Und wenn Ihr Bamberg mal besuchen solltet, denkt an mich und, dieses kleine, schrullige, liebevolle Cafe und genießt Kaffee und Kuchen im Antiquitätenstyle :)








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